Marikana – eine offene Wunde

Online-Veranstaltung am 14. Juli 2022 um 14 Uhr
Anmeldung unter kasa[at]woek.de


Der Kampf für gerechte Löhne und Entschädigung im 10. Jahr des Massakers von Marikana.

Das Massaker von Marikana am 16. August 2012 erschütterte nicht nur die südafrikanische Gesellschaft, sondern auch diejenigen, die sich in Europa solidarisch mit Südafrika beschäftigen. Plötzlich waren die Erinnerungen an die dunkelsten Kapitel der südafrikanischen Apartheid wie das Massaker von Sharpeville 1960 oder der Jugendaufstand von Soweto 1976 wieder lebendig.  Doch das unbegreifliche an diesem neuen, dramatischen Ereignis war, dass das Massaker von Marikana nicht von einem Unrechtsregime, sondern von einer demokratisch legitimierten Regierung begangen worden war, an deren Spitze die einstiege Befreiungsbewegung ANC stand. Marikana wurde zu einer Zäsur für die südafrikanische Demokratie, indem sie die „toxische Mischung von Staat und Kapital“  offenbarte.

Bischof Jo Seoka, der gemeinsam mit der Plough back the fruits Kampagne seit 2015 vor allem auch bei BASF um Entschädigung für die Hinterbliebenen kämpft, hat der KASA sein Manuskript über seine Arbeit mit den Bergleuten von Marikana der letzten zehn Jahre geteilt. Die deutsche Veröffentlichung wird Ende Juni erscheinen und am 14. Juli mit einer Online-Veranstaltung vorgestellt.

Das Buch ist ein Augenzeugenbericht der schrecklichen Ereignisse um den 16. August, es ist aber auch eine Abrechnung mit den Kirchen vor Ort, die laut Seoka die Arbeiter:innen und ihre Familien allein gelassen haben. Und es ist eine Beschreibung dessen, wie lokale Akteur:innen und internationale Solidaritätsarbeit zusammenfließen und Synergien schaffen können, um gemeinsam etwa für Entschädigung oder ein Lieferkettengesetz zu kämpfen.

Referent: Bischof Jo Seoka
Moderation: Simone Knapp