Ziele und Forderungen

Kampagnenziele

Angesichts der ökonomisch immer stärkeren Vernetzungen über weite Distanzen hinweg haben sich in den letzten Jahren zunehmend international anerkannte Standards und ethische Richtlinien etabliert, die globale Arbeitsbedingungen und transnationale Handelsbeziehungen gerecht(er) gestalten wollen. BASF verpflichtet sich als Gründungsmitglied von UN Global Compact zu sogenannter „Lieferkettenverantwortung“, die die Erfüllung hoher arbeits- und menschenrechtlicher Standards auch von den jeweiligen Lieferanten garantiert. Plough back the fruits hat es sich zur Aufgabe gemacht, hinter die Kulissen der Eigendarstellung von BASF zu blicken und das Unternehmen zur Einhaltung der formulierten Standards zu bewegen.

Die Kampagne konfrontiert sowohl LONMIN als auch BASF mit den Realitäten der Arbeits- und Lebensbedingungen in Marikana und den umliegenden Bergbaugebieten in Südafrika, die unmittelbarer Ausgangspunkt des Streiks von 2012 waren und zum Massaker geführt haben. Plough back the fruits fordert beide Unternehmen auf, unverzüglich und in konkreter und strukturell nachhaltiger Form zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen beizutragen sowie einen Beitrag zu einem Solidaritätsfonds für die durch das Massaker geschädigten Personengruppen zu leisten. Im Zentrum der Kampagne steht eine einfache Frage: Wie und warum ist es möglich, dass jene ArbeiterInnen, die eines der wertvollsten Metalle der Welt aus dem Boden holen, weiterhin unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und leben müssen?

Forderungen der Kampagne

  • BASF soll einen Beitrag von mindestens 25 Millionen Euro zu einem Solidaritätsfonds für die Familien der beim Massaker von Marikana getöteten, verwundeten und zu Unrecht verhafteten Minenarbeiter leisten. Damit soll den Betroffenen in ihrer akuten finanziellen Notlage geholfen werden. Darüber hinaus soll ein Beitrag für eine Gedenkstätte und einen Capacity Building Fund geleistet werden.
  • BASF soll auf konkreter, nachhaltiger, transparenter und kontrollierbarer Ebene zu Verbesserungen der Arbeits- und Lebensbedingungen der MinenarbeiterInnen und der Bevölkerung vor Ort beitragen, etwa über die Leistung von Infrastrukturabgaben je eingekaufter Platinunze.
  • BASF soll den Druck auf LONMIN erhöhen, die gesetzlich vorgeschriebenen Standards einzuhalten und umzusetzen, wie sie etwa im social labour plan umschrieben werden.

Die Kampagne will zugleich am Beispiel der Geschäftsbeziehungen von BASF und LONMIN die Notwendigkeit von rechtlich bindenden und durch unabhängige Instanzen kontrollierbaren Richtlinien für eine Lieferkettenverantwortung verdeutlichen. Es zeigt sich, dass freiwillige Lieferkettenverantwortung das Image transnationaler Unternehmen verbessert, nicht jedoch zwingend die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterklasse im Globalen Süden.