Archiv: 2015–2018

PloughBackTheFruits_WebWitwen von Marikana: Plough Back the Fruits, Ölpastelkreide & Lebensmittelfarbe auf Papier, 280 x 150cm, February 2016

Diskusssionsveranstaltungen, Ausstellungen und Filmscreenings mit
Bishop Jo Seoka: Vertreter der MinenarbeiterInnen von Marikana, Bench Marks Foundation
Ntombizolile Mosebetsane & Agnes Makopano Thelejane: Repräsentantinnen der Hinterbliebenen der in Marikana getöteten Minenarbeiter
Nomarussia Bonase & Judy Seidman: Khulumani Support Group

Thematischer Rahmen
Es endet in der Produktion von Fahrzeugkatalysatoren in deutschen, US- amerikanischen oder japanischen Fabrikanlagen und es beginnt in südafrikanischen Minen: Im „Platingürtel“, nördlich von Johannesburg, lagern mehr 80 Prozent des weltweiten Platin-Vorkommens. Platin ist heute das wertvollste Edelmetall der Welt und Deutschland ist nach den USA dessen zweitgrößter Importeur.
Die MinenarbeiterInnen, die diesen Rohstoff abbauen, leben oft unter sehr schlechten Bedingungen in informellen Siedlungen in der Nähe der Mine, ohne fließendes Wasser und ohne Elektrizität. Im Jahr 2012 streikten etwa 3.000 Bergleute für höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen. 34 Minenarbeiter wurden dabei von der südafrikanischen Polizei erschossen.
Die staatliche Untersuchungskommission gab dem Minenbetreiber, dem britischen Unternehmen LONMIN, Mitschuld an dem Massaker. Einer der Hauptkunden Lonmins ist die BASF, der weltgrößte Chemiekonzern und Hersteller von Fahrzeugkatalysatoren. Das Unternehmen verpflichtet sich offiziell seinem Code of Conduct und behauptet seiner Verantwortung in der Lieferkettenprüfung gerecht zu sein. Zu einer ersten Stellungnahme von BASF zu dem Massaker und den menschenunwürdigen  Lebensbedingungen der Menschen in Marikana kam es erst auf Drängen von Bischof Seoka, einer der Repräsentanten der MinenarbeiterInnen von Marikana, bei der Hauptversammlung von BASF 2015.