BASF und das Massaker von Marikana

16. August 2012, Marikana/Südafrika: 34 streikende Minenarbeiter des weltweit drittgrößten Platinminenbetreibers LONMIN werden von der Polizei erschossen. Die Untersuchungskommission gibt LONMIN – indirekte wie direkte – Mitschuld am Massaker gegeben. Die BASF war Hauptkundin von LONMIN, das 2019 von dem südafrikanischen Bergbauunternehmen Sibanye-Stillwater übernommen wurde und weiter Platin an BASF liefert.
Bischof Jo Seoka drängte die BASF schon bei der Aktionärsversammlung 2015 diesem Bekenntnis auch Taten folgen zu lassen. 2016 waren es die Witwen der beim Massaker erschossenen Minenarbeiter, die von der BASF konkrete Unterstützung einforderten. In ihrer Rede vor der Hauptversammlungen verlangten sie Antworten, die bis heute ausstehen: „Wir fragen Sie: Was haben Sie vor, um unsere Situation zu verbessern und unsere Familien zu unterstützen, nachdem unsere Ehemänner von LONMIN, ihrem Platinlieferanten, ermordet wurden? Wie soll unsere menschliche Würde wiederhergestellt werden? Wir fragen Sie, ob der BASF-Konzern bereit ist, einen Teil seiner Profite, die er durch die jahrelangen Geschäfte mit LONMIN angehäuft hat, dafür zu verwenden, uns zu unterstützen? Wir sagen: PLOUGH BACK THE FRUITS! Geben Sie uns unsere legitimen Anteile am Reichtum zurück!“

Die Bilanz Jahre nach dem Massaker ist jedoch ernüchternd: Weiterhin leben die Arbeiter, die eines der wertvollsten Metalle der Welt aus dem Boden holen, unter miserablen Lebensbedingungen, in Slums ohne fließendes Wasser und ohne Elektrizität. BASF vermeidet, wie kürzlich bekannt wurde, nicht nur Steuern, sondern hat bisher auch nachhaltiges Engagement zur Verbesserung der Situation vermieden. Die Frage drängt sich auf: Dient das Bekenntnis zur Lieferkettenverantwortung bloß der Verbesserung des eigenen Image anstatt der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben?

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